Die Energiekrise setzt uns allen zu. Hohe Stromrechnungen und Gasrechnungen flattern in den letzten Tagen in die Briefkästen zahlreicher Haushalte. Wenn Sie bisher verschwenderisch mit den kostbaren Ressourcen umgegangen sind, ist es jetzt an der Zeit umzudenken. Energiesparen ist zu einer tugend geworden an die wir uns alle gewöhnen müssen.
Vom Heizen und Duschen, übers Kochen und Waschen, mit diesen Spartipps senken Sie Ihre Energiekosten im Winter.
Inhalt
Wäsche ohne Wäschetrockner trocknen
Wäschetrockner sind wahre Stromfresser. Pro Trockengang verursachen ältere Geräte Kosten von bis zu 1,50 Euro. Deswegen lieber einen hohen Schleudergang in der Maschine wählen. Dann kommt die Wäsche nicht so nass raus und kann schnell auf der Leine trocknen.
Raumtemperatur reduzieren
Bei Weitem wird die meiste Energie im Haushalt fürs Heizen benötigt, das macht rund 70 Prozent des Energieverbrauchs aus.
Der einfachste und effektivste Trick, um Energie zu sparen: die Heizung runterdrehen. Jedes reduzierte Grad spart sechs Prozent der Heizkosten. Würde man also von 24 auf 20 Grad gehen, senkt das die Heizkosten um fast ein Viertel.
Eine Möglichkeit Heizkosten smart zu sparen sind smarte Heizkörperthermostate. Die Integration gestaltet sich einfach und die Heizkosten können bei voller Integration bis zu 30% sinken.
Strom sparen beim backen
Wenn man den Backofen nutzt, Umluft einschalten. Das bedeutet 20-30 Prozent weniger Energieverbrauch als Ober- oder Unterhitze.
Die Ofentür nach dem Backen bitte offen stehen lassen. Denn dann wird die Luft im Ofen schneller wieder kühl und der Lüfter dreht sich für kürzere Zeit, der Stromverbrauch ist geringer.
Wasserhahn auf kalt stellen
Warmes Wasser ist teurer als kaltes, denn es geht eine Menge Energie verloren, das Wasser zu erhitzen. Waschen wir uns nur kurz die Hände oder putzen wir uns die Zähne, sind wir oft schon damit fertig, bis das warme Wasser bei uns ankommt. Die Warmwasseraufbereitung ist aber bereits angesprungen.
Deshalb am besten den Temperaturregler am Hahn standardmäßig auf „kalt“ stellen und nur dann bewusst das warme Wasser anstellen, wenn man es längere Zeit benötigt und eben nicht nur, um mal kurz die Zahnbürste anzufeuchten.
Das Gesicht mit kaltem Wasser abspülen hat außerdem einen schönen frischekick den man am Morgen nutzen kann.
Abstand zum Heizkörper
Die Heizkörper sollten immer zu sehen sein. Steht beispielsweise die Couch davor, kann sich die Wärme nicht im Zimmer verteilen. Geht es gar nicht anders, sollte zumindest ein Abstand von 30 bis 50 Zentimetern zu Möbeln eingehalten werden.
Heizkörper Reflexionsfolie
Die Wärme eines Heizkörpers entsteht durch die abgegebene Infrarotstrahlung. Mit einer Heizkörper Reflexionsfolie, die hinter der Heizung angebracht wird, kann die Wärme weg von der Wand und in die Wohnung reflektiert werden.
Die Folie kostet 10 bis 15 Euro, kann aber bis zu 100 Euro Heizkosten einsparen.
Ökoprogramme nutzen
Ja! Die Ökoprogramme der Waschmaschinen laufen länger und die Geräte werden dabei nicht so warm. 30 Grad reichen normalerweise ohnehin völlig aus, um alles sauber zu kriegen.
Eine Erhebung von Ariel und WWF Deutschland besagt, dass die Deutschen mit durchschnittlich 43,18 Grad zu heiß waschen und damit über dem europäischen Durchschnitt liegen.
Mit 30 Grad spart man im Vergleich zum 60-Grad-Programm bis zu 50 Prozent der Energie ein, so Joshua Jahn.
Kühlschrank abtauen
Ein Kühlschrank läuft rund um die Uhr und verbraucht dementsprechend viel Energie, ein Fünftel des Haushaltsstroms. Es hilft, wenn das Gerät an einem möglichst kühlen Ort steht, weit weg vom Backofen oder vom sonnigen Fenster dann ist weniger Energie nötig, um die verwendete Umgebungsluft runterzukühlen.
Ist der Kühlschrank voll, läuft er effizienter. Weil beim Öffnen der Tür nicht so viel kalte Luft entweicht.
Viele Menschen stellen ihren Kühlschrank zu kalt ein. Es reicht, wenn im obersten Fach sieben Grad und im Tiefkühlfach -18 Grad herrschen.
Ein vereistes Tiefkühlfach verbraucht 15 Prozent mehr Strom als nötig.
Glühlampen austauschen
Haben Sie noch alte Glühlampen oder Halogenlampen? Die sollten Sie auf jeden Fall austauschen. Die neuen LEDs haben einen 80-90 Prozent geringeren Stromverbrauch. Und sie sind langlebiger. Da kann man sehr viel Geld sparen.
Mit Sparduschkopf sparen
Ein Sparduschkopf mischt dem Wasser Luft bei und reduziert den Warmwasserverbrauch um bis zu 50 Prozent. Beim Gebrauch fällt der Unterschied nicht auf, versprochen. Die Sparduschköpfe gibt es ab 20 Euro im Baumarkt. Und in einem Haushalt, in dem viel geduscht wird, kann man damit bis zu 300 Euro im Jahr sparen.
Wasser aufkochen
Wasser für den Tee immer mit einem Wasserkocher warm machen, nicht im Topf (außer man hat einen Induktionsherd). Das ist erheblich effizienter.
Außerdem sollte man beim abkochen von Nudeln das Wasser vorher immer im Wasser aufkochen und dann in einem Topf zum kochen bringen. Das ist effizienter, als das Wasser auf dem Herd zum kochen zu bringen.
Stand-by-Modus deaktivieren
Zehn Prozent des Stroms gehen im Stand-by-Modus verloren. Besonders viel brauchen Geräte, die mit dem Internet verbunden sind, im Ruhezustand. Also zum Beispiel moderne Fernseher, Alexa oder Spielkonsolen.
Eine EU-Richtlinie besagt, dass im Stand-by nicht so viel Strom verbraucht werden darf, für die Online-Geräte gilt sie nicht. So veranschlagt das Umweltbundesamt für jeden deutschen Haushalt 100 Euro jährlich für Stand-by-Betriebe. Hier hilft der Klassiker des Energiesparens: die Mehrfachsteckdose, über die sich mit einem Klick alles ausschalten lässt.
Alternativ können auch smarte Steckdosen eingesetzt werden. Diese schalten zu programmierten Uhrzeiten die Stromzufuhr ab, so das mehrere Geräte gleichzeitig gesteuert werden können.
Stromzähler prüfen
Liest man regelmäßig seinen Stromzähler ab, bekommt man ein besseres Gefühl für den Verbrauch. Es gibt Strom- und Heizspiegel mit durchschnittlichen Werten für ganz unterschiedliche Gruppen und Wohnsituationen.
Da kann man mal schauen, wie man im Durchschnitt liegt und ob es im Vergleich noch Einsparpotenzial gibt. Im nächsten Schritt ein Strommessgerät kaufen (um 20 Euro im Baumarkt) oder zum Beispiel bei der örtlichen Volkshochschule kostenlos ausleihen. Das macht die größten Stromfresser im Haushalt ausfindig.