Kaffee verfärbt die Zähne? Und kann Zahnpasta für eine Zahnaufhellung sorgen? Mit einer Zahnärztin haben wir gängige Glaubenssätze über weiße Zähne mal genauer unter die Lupe genommen.
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Sind weiße Zähne natürlich?
Es stimmt zwar, dass helle Zähne das Gesicht jünger und vitaler erscheinen lassen als verfärbte Zähne. Allerdings spielt auch Natürlichkeit eine erhebliche Rolle, wenn es darum geht, ob wir Zähne als schön empfinden.
Sind die Zähne zu weiß, wirkt das schnell unnatürlich. Eine gute Orientierung für natürlich weiße Zähne ist das Augenweiß, heller sollten die Zähne nicht werden. Bleachings sorgen in der Regel für ein natürlicheres Ergebnis als Veneers, also Keramikschalen, die auf den Zahn gesetzt werden.
Warum das so ist? Da jeder Zahn einen anderen Grundton hat, wird auch das Weiß der Zähne nach einer Aufhellung unterschiedlich aussehen. So bleibt das ursprüngliche Farbspektrum der Zähne bestehen.
Übrigens haben auch Zahnstellung und Größe zumindest optisch Einfluss auf die Farbe: je größer die Zähne und je mehr sie durch ihre Stellung im Kiefer das Licht reflektieren, desto weißer scheinen sie.
Auf diese Lebensmittel verzichten
Eine Faustregel lautet: Alles, was Flecken auf der Kleidung macht und dort nur schwer wieder entfernt werden kann, verfärbt Zähne.
Lebensmittel die besonders stark die Zähne verfärben:
- Kaffee
- schwarzer Tee
- Rotwein
- Curry
- Rote Bete
- dunkle Beeren
Die darin enthaltenen Tannine, also die pflanzlichen Gerbstoffe, können in den Zahnschmelz eindringen und zu Verfärbungen an den Zähnen führen.
Ebenso ist Vorsicht bei säurehaltigen Lebensmitteln wie Fruchtsäften, Cola oder Zitronenwasser geboten. Sie weichen den Zahnschmelz auf und machen ihn so anfälliger für Verfärbungen.
Verfärbungen vorbeugen
Nach dem Essen oder Trinken den Mund mit Wasser ausspülen.
Sofortiges Putzen ist hingegen kontraproduktiv, da man den aufgeweichten Zahnschmelz so zusätzlich angreifen würde – lieber 60 Minuten warten. Auch hilfreich: neutralisierende Produkte, etwa Käse oder Milch, am Ende einer Mahlzeit zu sich nehmen.
Raucher bekommen gelb Zähne
Der Tabak in den Zigaretten enthält Teer und dieser kann sich bei vermehrtem Konsum auf den Zähnen ablagern. Dadurch kann es zu gelblichen oder sogar braunen, fleckigen Ablagerungen kommen.
Auch das Nikotin ist schädlich, denn durch die Oxidation mit Sauerstoff kann dieses die Zähne gelb verfärben. Fällt das Aufhören schwer, könnte es helfen, zumindest auf Tabakerhitzer umzusteigen. Sie enthalten keinen Teer, den Hauptauslöser für Verfärbungen an den Zähnen.
Bleaching zu Hause
Bei frei verkäuflichen Bleaching Sets lässt sich die Wirkstoffkonzentration oft nicht eindeutig erkennen: Viele Bleaching Sets aus dem stationären Handel enthalten nur geringe Dosen, die erzielten Resultate der Zahnaufhellung sind somit eher schwach.
Das Gegenteil ist bei einigen Bleaching Produkten aus dem Internet der Fall. Diese können so hoch dosiert sein, dass sie schwerwiegende Schäden anrichten, wenn sie ohne ärztliche Beratung und Aufsicht verwendet werden.
Eine Alternative können Bleachings-Kits vom Zahnarzt sein, die aber zu Hause anwendet werden. Dafür wird beim Zahnarzt eine individuelle Schiene angepasst, in die ein Aufhellungsgel gegeben wird. Man trägt sie etwa zwei Wochen lang täglich für ein paar Stunden, zum Beispiel nachts.
Diese Methode ist zwar nicht ganz so wirkungsvoll wie das Bleaching in der Praxis, aber zumindest stellt man sich so sicher, den Zähnen nicht zu schaden.
Professionelles Bleaching beim Zahnarzt
Der Zahnarzt schafft mit einem Bleaching eine Aufhellung der Zähne um bis zu acht Nuancen. Die professionelle Aufhellung kostet etwa 300 bis 500 Euro.
Dafür wird ein Bleaching-Gel mit dem Wirkstoff Wasserstoffperoxid aufgetragen und mittels einer Blaulicht-Lampe aktiviert. Dadurch dringt der Wirkstoff in die Zähne ein und hellt diese auf.
Die Behandlung an sich ist nicht schmerzhaft, allerdings können die Zähne danach für einige Stunden schmerzempfindlich sein. Bleibende Schäden gibt es bei den zugelassenen Bleaching-Methoden nicht.
Auch wichtig: Nach der Behandlung etwa 48 Stunden auf stark färbende Lebensmittel verzichten. Je nach Essgewohnheiten und Putzgewohnheit hält das Bleaching-Ergebnis für 3 bis 5 Jahre.
Kronen und Füllungen bleachen
Kronen und Füllungen lassen sich nicht bleachen.
Das bedeutet: Weiß man, dass Füllungen oder Kronen anstehen, sollte man vorher blechen, damit diese dann auf den neuen Weißton abgestimmt werden können. Hat man bereits Kronen oder Füllungen, müsste man sie für ein wirklich einheitliches Ergebnis austauschen lassen.
Zahnpasta hilft gegen Verfärbungen
Da das Bleichmittel Wasserstoffperoxid nur in minimaler Dosierung in Zahnpasten erlaubt ist und viele Whitening-Zahnpasten diesen Zusatz noch nicht einmal enthalten, werden die Zähne durch eine Zahnpasta nicht weißer.
Allerdings können Whitening-Zahnpasten dabei helfen, leichte Verfärbungen von Kaffee oder Tee zu entfernen. Die Zähne werden durch Zahnpasta nicht aktiv gebleached, das Naturweiß der Zähne nur länger erhalten.
Aber Achtung: Viele dieser Zahnpasten enthalten mit Titandioxid oder Aluminiumoxid Abrasionsstoffe, also Schleifpartikel, die relativ aggressiv Beläge und Bakterien von den Zähnen abrubbeln. Auf Dauer können sie den Zahnschmelz angreifen.
Idealerweise sollte der RDA Wert (relative dentin abrasion) bei 50-80 liegen. Hat man eher empfindliche Zähne und freiliegende Zahnhälse, ist ein niedrigerer Wert zu empfehlen.
Empfohlene Zahnpasta gegen Verfärbungen auf den Zähnen
Bevola Dental Zahncreme Whitening
Übrigens kann man auch mit der Wahl seiner Zahnbürste Einfluss darauf nehmen, wie weiß die Zähne wirken: mit elektrischen Zahnbürsten können die Zahnzwischenräume besser gereinigt werden (auch Zahnseide und Interdentalbürstchen helfen hier), sodass das Licht auch dort reflektiert wird und die Zähne insgesamt weißer wirken. Lesen Sie mehr zu Zahnpflege in unserem Beitrag „Alles gesund im Mund„.
Von Zahnärzten empfohlene elektrischen Zahnbürsten
Philips Sonicare ProtectiveClean 4500 für 80 Euro
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