Zu ihrer Gesunderhaltung unserer Zähne kursieren viele Tipps, Gebote und Verbote. Wir haben 11 Tipps für eine perfekte Zahnpflege für gesunde Zähne vorbereitet:
Inhalt
Wie rette ich einen ausgeschlagenen Zahn?
Grundsätzlich können ausgeschlagene Zähne zurückgepflanzt werden und wieder normal einwachsen. Allerdings darf ein ausgeschlagener Zahn nicht länger als 20 Minuten im Trockenen liegen. Zähne sind mit ihrer Wurzel normalerweise an feinen Fasern im Kieferknochen aufgehängt. Wenn diese Wurzelhaut mit den Fasern austrocknet, ist der Zahn verloren. Haben Sie keine mit einem Nährmedium gefüllte Zahnrettungsbox parat!?
Dann legen Sie den Zahn in kalte H-Milch oder in eine isotonische Kochsalzlösung. So bleibt die Wurzelhaut, die aus Blutgefäßen besteht, länger erhalten. Auf keinen Fall sollten Sie den Zahn reinigen, desinfizieren, in Wasser legen, in den Mund nehmen oder ihn an der Zahnwurzel anfassen!
Ist es denn Zähnen egal, wie viel Zucker ich esse?
Tatsächlich sind große Mengen Zucker nicht schädlicher als geringe Mengen. Entscheidend ist: Wie lange klebt dieser Zucker an meinen Zähnen? Isst man beispielsweise morgens ein Stück Schokolade und putzt erst am Abend wieder die Zähne, ist das schädlicher, als wenn man am Nachmittag ein Stück Torte isst.
Zwar sollte man darauf achten, dass Zucker nicht zu lange an den Zähnen haftet, trotzdem sollte man nach dem Essen mindestens eine halbe Stunde mit dem Putzen warten.
Sind Kariesbakterien ansteckend?
Streptococcus mutans heißt das Kariesbakterium, der nachweislich Karies verursachen kann. Deshalb empfehlen viele Zahnmediziner, die Besiedelung mit diesem Bakterium zu vermeiden, indem man seine Kinder nicht küsst, ihren Löffel oder Schnuller nicht ableckt, um eine Keimübertragung zu verhindern.
Allerdings brauchen diese Bakterien Zucker, um Karies auszulösen. Alleine das Vorhandensein der Bakterien führt nicht zum Ausbruch der Krankheit! Karies gilt deshalb eher als ernährungsbedingte Zivilisationskrankheit- und nicht als Infektionskrankheit.
Warum ist Käse der beste Nachtisch?
Käse haftet – genau wie Bananen, Honig oder andere klebrige Lebensmittel- an den Zähnen, überzieht sie dabei aber mit einer fettigen Schutzschicht.
Diese neutralisiert gefährliche Säuren und schützt damit den Zahn. In einer Studie erwiesen sich Cheddar, Emmentaler, Havarti, Limburger, Tilsiter und Parmesan als besonders zahngesund. Bei Gouda, Roquefort und Stilton ließ sich dagegen keine positive Wirkung nachweisen.
Wie gut sind Zahnpflegekaugummis?
In den ersten fünf bis zehn Minuten nach dem Essen entsteht im Mund ein saurer pH-Wert. Kaut man nun unmittelbar nach der Mahlzeit einen zuckerfreien Kaugummi, wird der Speichelfluss angeregt – dadurch kann die Säure neutralisiert werden.
So kann ein Kaugummi die Karies-Prophylaxe durchaus unterstützen. Allerdings entfernen diese Kaugummis kaum Plaque, in der sich die kariesverursachenden Bakterien tummeln. Deshalb kann der zuckerfreie Kaugummi das Zähnebürsten nicht ersetzen.
Macht Kokosöl die Zähne weiß?
Tatsächlich wirkt die im Kokosöl enthaltene Laurinsäure gegen kariesverursachende Bakterien. Das haben Studien nachgewiesen.
Deshalb sind regelmäßige Mundspülungen mit Kokosöl durchaus empfehlenswert: Das reinigt das Gebiss und kann sogar Zahnverfärbungen aufhellen. Allerdings sollte man das Kokosöl mindestens 15 Minuten lang durch die Zähne ziehen. Trotzdem kann Kokosöl keine Zahnpasta ersetzen!
Hilft Backpulver gegen Zahnverfärbungen?
Es klingt so einfach und wird auf allen möglichen Internetseiten empfohlen: Die Zahnbürste in Backpulver tauchen, zwei Minuten putzen – weiß sind die Zähne. Allerdings hat man dann nicht nur die Verfärbungen entfernt, sondern den Zahnschmelz gleich mit.
Das im Backpulver enthaltene Natriumhydrogencarbonat wirkt wie Schleifpapier. Wendet man das Backpulver regelmäßig an, erreicht man sogar einen gegenteiligen Effekt: Irgendwann tritt nämlich das Dentin hervor, das gelbliche Zahnbein. Übrigens: Auch von Zitronensaft als Bleichmittel raten Zahnärzte dringend ab!
Wann ist es gesünder, durch einen Strohhalm zu trinken?
Dass Säfte oder Limonaden unsere Zähne schädigen, wissen wir. Allerdings liegt das nicht nur am Zucker. Unsere Mund schleimhaut hat einen pH-Wert von etwa 7. Softdrinks liegen häufig bei 3. Das ist problematisch. Ab einem pH-Wert von 5,7 setzt die sogenannte Demineralisation ein. Dann lösen sich Kalzium und Phosphat aus dem Zahnschmelz.
Wer sich trotzdem einen süßen oder sauren Durstlöscher gönnen möchte, nimmt dafür am besten einen Strohhalm – so lassen sich Zucker und Säuren geschickt an den Zähnen vorbeileiten. Wichtig ist nur, dass der Strohhalm tief im Mund steckt und das Getränk sofort runtergeschluckt wird.
Woran erkenne ich Parodontitis?
Häufig beginnt eine Parodontitis mit Zahnfleischbluten. Nicht nur beim Zähne putzen, sondern auch beim Sprechen oder Essen. Außerdem ist das Zahnfleisch geschwollen und dunkelrot gefärbt.
Zeitgleich können die Zähne mit einem ziehenden Schmerz auf süßes, saures, heißes oder kaltes Essen reagieren. Auch Mundgeruch ist häufig. Wer diese Anzeichen ignoriert, dem droht die Rückbildung von Zahnfleisch und Knochen, bis irgendwann die Zähne wackeln und ausfallen.
Ist Spinat schlecht für die Zähne?
Sicher kennt jeder das Gefühl von rauen Zähnen nach dem Spinat essen. Das liegt am hohen Gehalt der Oxalsäure. Die verbindet sich nämlich mit Kalzium. Dadurch entzieht sie dem Zahn diesen wichtigen Mineralstoff und beschleunigt damit den Erosionsprozess.
Dasselbe passiert bei Mangold oder Rhabarber. Das heißt aber nicht, dass man das ansonsten ja sehr gesunde Gemüse nicht mehr essen darf: Zum Schutz der Zähne könnte man diese Lebensmittel mit Joghurt oder Sahne kombinieren – das darin enthaltene Kalzium kann die schädliche Säure binden.
Warum können die Zähne schwindelig machen?
Beim Kiefergelenk bestimmt die Okklusion, also die Verzahnung der Zähne miteinander, wie das Gelenk steht. Normalerweise sollte beim normalen Biss jeder Zahn Kontakt mit zwei Zähnen im Gegenkiefer haben.
Schon eine kleine Störung von einem 1/100 Millimeter kann die Stellung der Kiefergelenke verändern! Kommt es nun – beispielsweise durch eine erhöhte Krone – zu einer Fehlstellung, kann das zu einer erhöhten Muskelaktivität und Anspannungen der Kau-, Nacken- und Rückenmuskulatur führen. Dadurch kann ein Druck im Bereich des Gehörgangs entstehen. Mögliche Folge: Tinnitus oder auch Schwindel.