8 Tipps für eine nachhaltige Ernährung

Gut für den Körper, gut fürs Klima: So sieht eine umweltfreundliche Ernährung aus.

Sind regionale Äpfel besser für das Klima als spanische Orangen?

Jein. Lange Transportwege sind schlecht für die Öko-Bilanz. Aber: Heimische Früchte sind kein Garant für eine klimafreundliche Wahl. Richtig nachhaltig wird regional erst in Kombination mit saisonal.

Ein Kilo Äpfel vom ortsansässigen Obstbauern entspricht zur Erntezeit im September einem CO2-Fußabdruck von 0,3 kg, wie das Institut für Energie- und Umweltforschung (ifeu) in Heidelberg berechnete. 

Im April sieht das ganz anders aus. Die Äpfel müssen bis dahin gelagert, gekühlt und befeuchtet werden. Das schlägt mit einem CO2-Wert von mindestens 0,4 kg pro Kilo zu Buche. 

Je nachdem, wie aufwendig die Lagerhaltung ist und wie weit die Äpfel danach transportiert werden, kann deshalb sogar der saisonal gepflückte Apfel aus Neuseeland die ökologischere Wahl sein. Ebenso die Orange aus Spanien. Sie hinterlässt pro Kilo nur 0,3 kg Emissionen. 

Ähnlich sieht es bei Tomaten aus. Ein Kilo an der Sonnengereifter Tomaten aus Spanien hat trotz längerem Transport einen geringeren CO2-Fußabdruck als ein Kilo Wintertomaten aus deutschen Gewächshäusern, Südfrüchte wie Bananen oder Mangos erzeugen wegen der langen Wege immer höhere Emissionen, besonders wenn es sich um Flugware handelt. Dann lieber gelagerte Früchte aus der Region.

Was bringt es wirklich, auf Fleisch zu verzichten?

Wurst und Fleisch haben eine deutlich schlechtere Klimabilanz als Hülsenfrüchte und Gemüse. Tierhaltung macht drei Fünftel des Treibhausausstoßes unserer Ernährung aus.

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Für ein kleines Steak muss ein Rind jahrelang großgezogen werden, benötigt Platz, Wasser und – je nachdem, wie es gefüttert wird – Kraftfutter aus Soja, das ebenfalls Anbaufläche und Wasser für die Herstellung benötigt. 

Am Ende liegt der CO2-Fußabdruck eines Kilos Rindfleisch im Schnitt bei 13,6 kg. Allerdings gibt es Unterschiede: Rind und Lamm sind emissionsintensiv, da sie als Wiederkäuer viel klimaschädliches Methan ausstoßen. Hähnchen erzeugt laut ifeu lediglich 5,5 kg CO₂ pro Kilo, Schweinefleisch sogar nur 4,6 kg. 

Wer nachhaltiger essen will, reduziert also seinen Fleischkonsum oder verzichtet ganz. Die Emissionen für pflanzliche Produkte sind im Vergleich verschwindend gering: Ein Kilo Linsen erzeugt 1,2 kg CO2, Nudeln kommen auf 0,7 kg, Kartoffeln verursachen 0,2 kg und ein Kilo Karotten nur 0,1 kg.

Wie nachhaltig sind Butter, Käse und Eiern?

Wer auf Fleisch verzichtet, greift gerne zu vegetarischen Alternativen wie Eiern und Käse. Tja, auch damit tut man dem Klima nichts Gutes. Für Milchprodukte werden Rinder aufgezogen. Die Milch muss weiterverarbeitet werden, das benötigt erneut Energie. 

So erzeugt ein Kilo Butter 9 kg CO2, nicht viel weniger als Rindfleisch. Beim Käse sind es 5,7 kg mehr als bei Hähnchenfleisch. Ein Kilo Eier wiederum entspricht 3 kg CO₂, fast genauso viel wie Hähnchen-Nuggets.

Soja-, Mandel- oder Hafermilch – was ist am nachhaltigsten?

Jede pflanzliche Alternative ist klimafreundlicher als klassische Kuhmilch. Während frische Vollmilch aus dem Kühlregal einen CO2-Abdruck von 1,4 kg hinterlässt, sind es bei Soja-, Hafer- und Mandelmilch nur bis zu 0,4 kg.

Im Hinblick auf die Wasserbilanz der einzelnen Pflanzendrinks gibt es deutliche Unterschiede. Um einen Liter Mandelmilch zu erhalten, sind laut einer Studie der Universität Oxford 371 Liter Wasser notwendig und damit viel mehr als für die Varianten aus Soja oder Hafer. Letztere verbraucht sogar nur 48 Liter. Weiterer Pluspunkt: Hafer wird regional angebaut, die Transportwege sind meist kurz.

Kann Fischessen überhaupt nachhaltig sein?

Dass Fisch gesünder ist als Fleisch, wissen wir. Insgesamt ist der Verzehr auch klimafreundlicher, zumindest was die Emissionen betrifft. Ein Kilo frischer Fisch aus Wildfang erzeugt laut ifeu 4 kg CO2, aus Aquakulturen 5,1 kg. 

Aufgrund der Überfischung und wegen Krankheitsfällen in marinen Aquakulturen, die das umliegende Ökosystem gefährden, gilt Fischessen allerdings generell als wenig nachhaltig. Wer dennoch nicht verzichten will, achtet auf Fisch aus Zuchtbeständen an Land. Hier lassen sich Verschmutzung und Wasserqualität besser kontrollieren. 

Wer sichergehen möchte, dass er eine klimafreundliche Wahl trifft, kann im WWF Fischratgeber (auch als App) nachlesen, welcher Fisch aus welcher Fangregion unbedenklich ist.

Ist Bio nachhaltig?

Ganz so einfach ist es nicht. Der ökologische Fußabdruck eines Bio-Steaks ist am Ende größer als der eines konventionellen. Unter anderem deshalb, weil das Rind länger auf der Wiese steht und Methan ausstößt. Auch Bio-Tomaten hinterlassen mit 1,1 kg einen größeren CO2-Fußabdruck als saisonale und heimische ohne Bio-Siegel (0,3 kg). 

Das liegt daran, dass der Anbau von Bio-Gemüse für weniger Ertrag mehr Fläche benötigt. Dennoch profitiert die Natur vom Bio-Anbau, da weniger Pestizide eingesetzt werden und so die Artenvielfalt geschützt wird.

Ist Schokolade nachhaltiger als Gummibärchen?

So bitter es ist – Schokolade weist eine deutlich schlechtere Klimabilanz auf als Gummibärchen. Ein Kilo Vollmilchschokolade erzeugt 4,1 kg Treibhausgase, ein Kilo Gummibärchen nur 1,3 kg. 

Das liegt vor allem an den Schokoladenzutaten Milch und Kakao. Letzterer verbraucht im Anbau viel Wasser und hat weite Transportwege hinter sich, bevor daraus Schokolade wird. 

Die Hauptzutaten von Gummibärchen, Zucker und Gelatine, schneiden besser ab, auch im Vergleich zu Feinbackwaren wie Butterkeksen, die pro Kilo 1,6 kg CO2 hinterlassen.

Was ist besser für das Klima, Wasser aus Glas- oder Plastikflaschen?

Wichtiger als das Material ist die Frage, ob es sich um Mehrweg- oder Einwegflaschen handelt. Mehrwegglasflaschen lassen sich bis zu 50-mal neu befüllen, Mehrweg-PET-Flaschen bis zu 25-mal.

Spricht für Glasflaschen, aber der Vorteil bei den Emissionen durch den Transport liegt bei PET-Flaschen, die sich durch ihr leichteres Gewicht einfacher von A nach B bringen lassen. 

Überhaupt spielen Transportwege eine große Rolle. Wenn Mehrwegflaschen mehr als 600 km transportiert werden müssen, um neu befüllt oder verkauft zu werden, könnte eine Einweg-PET-Flasche laut Studien am Ende die bessere Klimabilanz haben. 

Generell sind in der Region befüllte Mehrwegglasflaschen eine gute Wahl. Noch besser: Leitungswasser. Das hinterlässt gar keinen CO2-Abdruck.

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Marina Christophhttps://beautymadel.de
Auf Beautymadel möchte ich mich als Mutter und Hausfrau verwirklichen. Ich betreibe Beautymadel seit 2021 und schreibe Beiträge zum Themen wie Gesundheit, Ernährung, Beauty, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden.

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