Die herausforderndste Jahreszeit für unsere Hände ist jedes Jahr aufs Neue der Winter. Denn ist es kalt, baut sich der Säureschutzmantel der Haut nicht so gut auf. Außerdem setzen wir unsere Haut trockener Heizungsluft aus, das entzieht ihr zusätzlich Feuchtigkeit.
Die Folge sind rissige Hände. Weil in rissige Hände Krankheitserreger und Schadstoffe leichter eindringen können, haben wir vielleicht zusätzlich noch mit gereizter Haut zu kämpfen, mit Rötungen, Juckreiz und Spannungsgefühl. Kurz: Es gibt im Jahr keine dringendere Zeit, den Händen Gutes zu tun, als jetzt! Schließlich ist die Haut an unseren Hände sowieso schon dünner und empfindlicher als überall sonst.
Gleichzeitig wird sie hier besonders beansprucht, ständig ist sie in Kontakt mit der Umwelt. Keine andere Stelle am Körper wird außerdem so oft gewaschen oder gar desinfiziert. Kein Wunder, dass sich an den Händen das wahre Alter als erstes zeigt.
Die Hände lügen nicht, sagt man. Das Schöne aber ist: Wenn wir den Händen ein bisschen extra Pflege zukommen lassen, dann genießen sie das spürbar und regenerieren sich erstaunlich schnell. Hier kommt also unsere Rundum Pflege für die Hände:
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Handbad Wellness-Programm für die Hände
Ein Handbad beruhigt die strapazierte Haut und stimmt auch uns ein auf ein schönes Wellness-Programm. Wir geben dafür einen Esslöffel Kamille in eine Schüssel und übergießen sie mit 500 ml kochendem Wasser.
Zehn Minuten muss das Bad ziehen, dann seihen wir die Kamille ab und lassen das Wasser auf eine uns angenehme Temperatur abkühlen. Nun geben wir einen Schuss Olivenöl dazu, machen es uns mit der Schüssel irgendwo gemütlich und lassen die Hände fünf bis zehn Minuten abtauchen.
Entspannen und Gedanken schweifen lassen erlaubt! Ein alternatives Rezept: Ersetzen Sie das Wasser durch Milch und das Olivenöl durch Honig.
Nagelhautpflege am besten mit Rosenholz
Direkt nach dem Handbad ist die Nagelhaut aufgeweicht und damit bestens vorbereitet, um hübsch in Form geschoben zu werden. Wer mag, kann zum Aufweichen zusätzlich noch ein Nagelhautentferneröl oder Kokosöl auftragen.
Wirkungsvolles Nagelhautentferner Gel
ARTDECO Cuticle Remover Gel – Gel zum Entfernen der Nagelhaut
Niemals darf man Nagelhaut mit einer Schere zurückschneiden, das sieht nicht nur unschön aus, sondern könnte im schlimmsten Fall eine Infektion nach sich ziehen. Verwenden Sie zum Zurückschieben am besten Rosenholzstäbchen, aber auch Plastik oder Metall ist als Material in Ordnung.
Nagelhautschieber werden übrigens auch Pferdefüßchen genannt: Die Kante am vorderen Ende ist abgerundet und angeschrägt, diese Form ähnelt einem Pferdehuf. Setzen Sie auf dem Nagel vor der überschüssigen Haut an und schieben Sie sie sanft zurück.
Mit einem feucht-warmen Waschlappen kann man anschließend die Haut, die sich gelöst hat, abrubbeln.
Handpeeling so wird die Haut wie neu
Um abgestorbene Hautschüppchen zu entfernen und den Regenerationsprozess der Haut zu aktivieren, empfiehlt sich ein Peeling.
Das kann man im Handel kaufen (oft unter dem Namen „hand scrub“), aber man kann es auch selbst machen.
Handpeeling selber machen: Vermischen Sie dazu einfach fünf Esslöffel Zucker mit drei Esslöffeln Honig.
Arbeiten Sie das Handpeeling mit kreisenden Bewegungen in die feuchten Hände ein und lassen Sie es zehn Minuten einwirken, danach gründlich mit lauwarmem Wasser abwaschen.
Handmassage eine Wohltat für die Seele
Im Beauty-Salon gehört in ein Rundum-Programm für die Hände an diese Stelle eine Handmassage. Auch daheim sollten wir unseren Händen solch eine Massage gönnen, sie regt die Durchblutung an, lockert die Muskulatur und stärkt Finger und Hände.
Verteilen Sie dafür etwas Olivenöl oder Kokosöl in den Händen. Umgreifen Sie die zu massierende Hand seitlich und streichen Sie sie großflächig von unten bis zu den Fingerspritzen aus.
Nehmen Sie anschließend jeden Finger einzeln zwischen Daumen und Zeigefinger der anderen Hand und gleiten Sie fest hoch und runter. Legen Sie zuletzt die zu massierende Hand in die andere und massieren Sie die Handinnenfläche und den Ballen mit dem Daumen in kreisenden Bewegungen. Wiederholen Sie das Ganze bei der zweiten Hand.
Nägel feilen und sanft in Form bringen
Fingernägel wachsen viermal schneller als Zehennägel, der Nagel des Mittelfingers am schnellsten. Im Schnitt sind es 0,5 bis 1 mm pro Woche. Nägel kürzen gehört daher vermutlich zu Ihrem Routine-Programm, sollte aber auch innerhalb unserer Frühjahrskur nicht fehlen.
Möglich, dass die Nägel nach einem langen Winter spröde geworden sind, denn auch Nägel sprechen unmittelbar auf den Feuchtigkeitsgehalt der Luft an, und Heizungsluft ist trocken. Nägel haben es diesbezüglich sogar noch schwerer als Haut, da sie Feuchtigkeit zehnmal schneller abgeben, weil ihnen das Fett fehlt, um Feuchtigkeit zu binden.
Bei spröde gewordenen Nägeln ist die eiserne Grundregel allerdings noch wichtiger als sowieso schon: Nägel sollte man niemals knipsen oder schneiden, sondern nur feilen. Gesunde Nägel vertragen eine Glasfeile, brüchig gewordene brauchen eine Mineralfeile, Metallfeilen sind nicht empfehlenswert. Feilen Sie immer von den Seiten zur Mitte des Nagels, bewegen Sie die Feile dabei stets nur in eine Richtung und beginnen Sie mit der gröberen Seite.
Üben Sie nicht zu viel Druck aus, um schneller fertig zu werden, feilen Sie lieber länger. Dafür lohnt es sich, den ganzen Arm einzusetzen, um Ermüdung vorzubeugen. Für den Feinschliff sorgt anschließend die feinere Seite der Feile.
Handcreme für die Handpflege
Einen Rest von der Bodylotion oder Tagescreme schnell in den Händen verteilen – das ist natürlich möglich. Aber eigentlich haben unsere Hände mehr verdient.
Handcremes bestehen zur Hauptsache, nämlich zu 60 bis 80 Prozent, aus Wasser, um den Feuchtigkeitsgehalt der Haut anzureichern. Glycerin und Fette halten Feuchtigkeit in der Haut, Silikone schützen vor Umwelteinflüssen.
Mindestens zweimal täglich sollten wir unsere Hände mit Handcreme verwöhnen, trockene Hände auch gern nach jedem Händewaschen.
In unserem Verwöhnprogramm können wir uns eine Handmaske gönnen.Die kann man kaufen oder selbst machen:
Rezept Handmaske
Drei Esslöffeln Quark, einem Esslöffel Kokosöl und einem Eigelb vermischen: auftragen, 20 Minuten einwirken lassen, dann mit lauwarmem Wasser abspülen.
Oder wir tragen heute Abend unsere liebste Handcreme dick auf und gehen mit Baumwollhandschuhen schlafen – am nächsten Morgen sind unsere Hände dann streichelzart und frühlingsfrisch.
Beste Handcreme im Winter
Handcreme von Dr. Hauschka
Schlehenblüten, Wundklee und Eibisch stärken die Widerstandskraft der Haut, dank Bienenwachs ist die Pflege langanhaltend.
Handbalsam von Annemarie Börlind
Raue Hände werden hier hochwirksam mit Maiskeimöl geglättet. Dazu kommt guter Calendulaextrakt, der wirkt beruhigend.
Sebamed Intensive Handcreme
Panthenol und Allantoin spenden Feuchtigkeit und fördern die Regeneration, Sheabutter und Avocadoöl machen die Haut glatt.
7 Handpflege Tipps für den Alltag
- Entscheiden Sie sich für die mildeste Seife, die sie finden können, möglichst parfümfrei, möglichst pH-neutral.
- Waschen Sie die Hände nicht heiß, sondern grundsätzlich unter lauwarmem Wasser.
- Rubbeln Sie sie anschließend nicht ab, sondern tupfen sie lieber mit einem Handtuch, das ist freundlicher.
- Schenken sie gerade trockenen Händen nach jedem Waschgang ein bisschen Handcreme.
- Tragen Sie Handschuhe, wann immer die Hände stark beansprucht werden: bei Kälte, bei der Gartenarbeit, bei der Hausarbeit, speziell bei Verwendung aggressiver Substanzen.
- Achten Sie darauf, viel zu trinken, das durchblutet das Gewebe und schenkt Elastizität.
- Wenn die Sonne wieder herauskommt: Gönnen Sie nicht nur dem Gesicht, sondern auch den Händen ein Pflegeprodukt mit UV-Schutz.
Was bei kleinen Nagel-Problemen hilft
Die Hand ist nur so schön, wie die Nägel es sind – manchmal spielen die aber nicht so recht mit. Die häufigsten Nagelprobleme kann man allerdings gut in den Griff bekommen.
Sind Rillen in den Nägeln, lohnt es sich, nach Vitaminmangel zu forschen. In der Zwischenzeit helfen Polierfeilen, im Handel gibt es außerdem Rillenfüller. Sind die Nägel unschön verfärbt, durch Zigarettenrauch, Gewürze im Essen oder häufiges Lackieren ohne Unterlack, kann man sie aufhellen, und zwar mit einem Zitronenhandbad (den Saft einer halben Zitrone mit einem halben Liter Wasser mischen), die Nägel anschließend mit einer Polierfeile bearbeiten.
Ein Nietnagel ist eingerissene Haut am Rand des Nagels, oft ist sie schmerzhaft. Abknipsen sollte man die Haut lieber nicht, allenfalls mit einer desinfizierten Schere vorsichtig abschneiden. Besser ist es, man klebt ein Pflaster darüber und wartet, bis der Nietnagel rausgewachsen ist. Nietnägel entstehen bei trockenen Händen, cremen Sie zur Vorbeugung die Hände öfter ein.
Bei einem eingerissenen Nagel kommt es darauf an: Ist er bis zum Nagelbett eingerissen, behelfen Sie sich auch hier ein paar Tage lang mit einem Pflaster. Kürzer eingerissene Nägel kann man retten. Dazu einen Teebeutel in Größe des Risses zurecht schneiden, transparenten Nagellack dünn auftragen und den Teebeutel-Ausschnitt mit einer Pinzette auflegen. Anschließend kann man den Nagel wie gewohnt lackieren.
Produkte für die Nagelpflege im Winter
Nagelhärter bei Nagelbruch
Sililevo von Almirall
Der Nagelhärter reduziert das Aufsplittern spröder Nägel und fördert ihr gesundes Wachstum.
Hilfe bei Nagelpilz
Ciclopoli von Almirall
Der Anti-Pilz-Lack wird wie ein Nagellack auf den betroffenen Nagel aufgetragen, am besten vor der Nacht.
Mittel gegen Nägelkauen
Stop’n Grow von Schäfer Pharma
Die bitter schmeckende Tinktur wird auf die Nägel aufgetragen und verleidet das Kauen.