Wir gehen oft hart mit uns selbst ins Gericht: Das ist nicht perfekt, jenes könnte besser sein. An Idealbildern mangelt es nicht und wir wollen auch so sein. Doch das Leben ist viel entspannter, wenn es uns gelingt, uns zu akzeptieren, wie wir sind.
Selbstakzeptanz, was bedeutet das?
Es bedeutet, dass ich meine Fähigkeiten und Leistungen wahrnehme und anerkenne und mein Äußeres und mich, so wie ich bin, annehme.
Doch: Selbstakzeptanz bedeutet auch, die eigenen Grenzen und Schwächen anzuerkennen. Zu sagen: Es gibt Dinge, die kann ich nicht so gut, die können andere viel besser, und das ist auch in Ordnung so. Das zu erkennen ist wichtig, um sich nicht zu überfordern und im Beruf oder privat auszubrennen.
Genauso wichtig ist es, Vertrauen in seine Fähigkeiten zu haben, um in seiner Zielsetzung nicht unter seinen Möglichkeiten zu bleiben, denn auch das ist frustrierend auf die Dauer und kann krank machen. Eine geringe Selbstakzeptanz ist ungesund den sie erhöht das Stresslevel und schwächt so das Immunsystem.
Was kommt mir in die Quere, uns selbst anzunehmen?
Glaubenssätze, einschränkende Muster in Form von Gedanken, die sich in der Kindheit und im späteren Leben gebildet haben und uns unbewusst beeinflussen, stehen der Selbstakzeptanz im Wege.
Etwa, wenn die Eltern sagten: Du bist die Fleißige und deine Schwester die Kreative. Die Rollen sind verteilt, bis man sie reflektiert und ablegt. Hätte ein Elternteil wenig Zeit, kann ein Kind daraus indirekt den Glaubenssatz ableiten: Ich bin nicht wichtig genug. Eine Methode, seine Glaubenssätze herauszufinden, ist das „Schreibdenken“, indem man das Schreiben nutzt, um Gedanken weiterzuentwickeln. Erkennt man, dass sie längst überholt sind, kann man anfangen, die Glaubenssätze zu verändern.
Wie kann ich gut in Kontakt mit mir sein?
Menschen führen mit sich ein inneres Selbstgespräch. Das ist ganz normal. Wenn man aber in eine Stimmung gerät, in der man destruktiv mit sich selbst spricht, hilft es sich zu fragen: Würde ich so über meine beste Freundin reden? Was würde sie jetzt sagen? So gelingt es, mit sich selbst wieder verständnisvoll und respektvoll umzugehen.
Zu einem guten Umgang mit sich gehört auch ein gutes Körperbewusstsein. Viele Menschen sind aber nur noch im Kopf, denken nach und wollen darüber alles regeln und kontrollieren. Sie schalten ihren Körper regelrecht aus. Eine einfache Methode, wieder einen guten Kontakt zu unserem Körper zu entwickeln, ist das Spüren des eigenen Atems.
Es genügt schon, im Lauf des Tages immer wieder drei Atemzüge lang auf den Atem zu achten. Auch bei der Körperpflege, wenn man sich zum Beispiel ganz bewusst eincremt, blühen wir auf.
Manchmal gelingt es besser, an sich Gutes zu erkennen, wenn man bei anderen auf das Positive achtet, zum Beispiel: „Die Nachbarin hat ja ein schönes Lächeln!“ Das kann man ansprechen, dann ist man gut in Kontakt, und oft kommt die Freude zurück. Selbstakzeptanz entsteht auch aus der Interaktion mit anderen. Es ist dafür aber wichtig, mit Menschen zusammen zu sein, die uns guttun.
App um mehr Achtsamkeit zu lernen
7mind App bietet zahlreiche Übungen um Selbstakzeptanz aufzubauen.