Mit Yoga die Gesundheit verbessern

Echte Yogis schwören schon seit Ewigkeiten auf die Übungen, die Körper und Seele in Einklang bringen. Auch körperliche Beschwerden sollen sie lindern, sogar Krankheiten heilen.

Ist da wirklich was dran, oder ist das alles Humbug? Na, dann lesen Sie mal, was die Wissenschaft dazu sagt…

Yoga kann viel – aber keine Wunder vollbringen. Die Annahme, es gäbe einzelne Positionen, die ganz gezielt bestimmte Beschwerden verschwinden lassen, ist schlicht und einfach falsch.

Es gibt keine Asana gegen Migräne, wie immer wieder zu lesen ist, und auch keine gegen Verstopfung oder zur gezielten Beeinflussung des Hormonspiegels. Hinter solchen Versprechungen, die auch Altmeister B. K. S. Iyengar in seinem Klassiker Licht auf Yoga‘ seitenlang macht, steht eine mechanistische Vorstellung des Körpers, die längst überholt ist.

Die einzelnen Asanas wirken nicht isoliert auf bestimmte Organe oder Beschwerden. Gezielte Effekte können sie nur auf die dabei trainierten Muskeln und Gelenke ausüben. Dazu verbessern sie je nach Intensität der Übungen auch Kraft und Beweglichkeit.

Ein Programm aus gut aufeinander abgestimmten Asanas kann daher viele Beschwerden des Bewegungssystems wie etwa Rückenschmerzen oder häufige Nackenverspannungen positiv beeinflussen.

Doch die Wirkungen von Yoga erstrecken sich nicht nur auf das Bewegungssystem. So ergaben mehrere Studien der US-amerikanischen Harvard Medical School, dass Yoga die Ausschüttung eines Nerven botenstoffs mit der Abkürzung GABA im Gehirn erhöht und dadurch Angst und depressiven Stimmungen entgegenwirkt. Wie genau es zur Erhöhung des GABA-Spiegels kommt, ist bisher noch unklar.

Möglicherweise aber wird diese Reaktion auf dem gleichen Weg vermittelt wie viele andere schwer fassbare Yoga-Effekte, die sich über die autonome Regulation des Körpers entfalten.

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Denn eins der wichtigsten Wirkprinzipien des Yoga ist offenbar sein harmonisierender Einfluss auf das vegetative Nervensystem. Dieser entfaltet sich subtiler als ein leicht messbarer Zuwachs an Kraft oder Beweglichkeit, erklärt aber, wieso die Übungen tatsächlich so viele gesundheitliche Probleme lindern oder gar heilen können.


Ob Verdauungsstörungen, Schlaflosigkeit, Hormonstörungen, Depressionen, hoher Blutdruck oder chronische Schmerzen: Oft kann Yoga helfen, wenn man es richtig macht.

Mit Yoga die Gesundheit verbessern
Mit Yoga die Gesundheit verbessern

Yoga kann heilen

Das vegetative Nervensystem verfügt über anregende und entspannende Anteile, die als Sympathikus (Gaspedal) und Parasympathikus (Bremse) zusammengefasst werden und gemeinsam praktisch alle Vorgänge im Organismus steuern.

Sie sorgen zum Beispiel dafür, dass Atmung, Durchblutung, Verdauung, Hormonproduktion und Muskelspannung zu den aktuellen Anforderungen an den Körper passen. Das System reagiert allerdings nicht nur empfindlich auf konkrete Ereignisse wie den Anraunzer Ihres Chefs, sondern auch auf Gedanken und Gefühle.

Deshalb kann Ihr Körper noch auf Konfrontation eingestellt sein, wenn Sie nach dem Ärger mit dem Vorgesetzten zu Hause auf Ihren Partner treffen. Ein rassiger Alltag regt vor allem den Sympathikus stark an und lässt wenig Raum für Dinge, die seinem Gegenspieler gut tun. Dadurch ist der Körper einem viel zu groben Einfluss des Stresshormons Cortisol ausgesetzt, was die verschiedensten Funktionen nachhaltig stört, wie etwa Blutzuckerspiegel, Immunabwehr und Blutdruckregulation.

Auf Dauer können auf dieser Basis viele Krankheiten direkt entstehen und andere negativ beeinflusst werden. Es gibt keine gesundheitliche Störung, die nicht durch übermäßigen Stress noch verstärkt würde. Das wiederum erklärt, warum eine Harmonisierung des vegetativen Nervensystems sich auf so vielen Baustellen positiv bemerkbar macht.

Aber lässt sich dieser Effekt mit Yoga wirklich so viel besser erreichen als mit anderen Sportarten? Ja! Sie können sich zwar alle positiven Wirkungen der Asanas auch anders ver schaffen, müssten sich dafür aber aus verschiedenen Sportarten und Entspannungsmethoden gezielt die notwendigen Elemente zusammenstückeln Yoga bietet ein fertiges Set. Doch was genau ist es, das die Asanas von anderen Turn- oder Dehnübungen unterscheidet?

Richtige Atmung beim Yoga

Yoga ist niemals nur körperliches Training, sondern bezieht immer die Atmung und die Ausrichtung der Aufmerksamkeit.

Es macht einen enormen Unterschied, ob man eine Stellung rein mechanisch einnimmt oder mit einer bewussten inneren Haltung – erst dann ist es Yoga.

Durch dieses konzentrierte Hineinhorchen in den Körper und das Erspüren kleinster Veränderungen wird selbst eine Haltung wie der Berg zur effektiven Übung, obwohl man von außen betrachtet nur ruhig da steht.

In Jüngster Zeit erforscht die Psychologie unter dem Stichwort Bodyfeedback, wie sich die Eigenwahrnehmung des Körpers, das Gefühlsleben und das vegetative Nervensystem gegenseitig beeinflussen. Als größtes Wahrnehmungsorgan bestimmt das Bewegungssystem ganz wesentlich, wie man die Welt erlebt und wie man sich selbst fühlt.

Um beim Berg zu bleiben: Die Haltung im Stehen verkörpert auch, wie jemand im Leben steht – aufrecht oder geduckt, locker oder militärisch stramm, gerade oder schief. Die Übung macht solche Muster bewusst und hilft dabei, sie auszugleichen. So entwickelt man nicht nur einen stabileren Stand, sondern festigt auch die innere Balance.

Der zweite entscheidende Unterschied zwischen Yoga und anderen Übungsformen ist die Konzentration auf den Atem. Bei dynamischen Asanas ist genau festgelegt, wann ein- und ausgeatmet wird, bei gehaltenen Posen gilt die Vorgabe, dass der Atem immer gleichmäßig fließen soll. Mit nichts anderem lässt sich das vegetative Nervensystem so direkt beeinflussen wie mit der Steuerung des Atems. Dabei gilt: Je stärker die Ausatmung betont wird, desto stärker kann man die Spannung des Körpers senken. Diesen Effekt erreicht man vor allem, wenn das Yogaprogramm auch spezielle Atemübungen umfasst.

Bel den sogenannten Pranayamas wird der Atemfluss zum Beispiel durch Stellungen der Zunge oder der Lippen moduliert, durch Summen oder dem Tönen von Silben wie dem berühmten „Ommm“.

Atemübungen wirken ähnlich stark entspannend wie Meditationen, die zu vollständigen Yogaprogrammen eigentlich auch dazu gehören würden. Eine dieser meditativen Atemübungen heißt Nadi Shodhana, bei der abwechselnd ein Nasenloch zugehalten und nur durch das andere geatmet wird. Dies wirkt offenbar beruhigend auf den Blutdruck und andere vegetativ gesteuerte Systeme.

Ist das der Grund für die wohltuende Wirkung? Es könnte auch daran liegen, dass man sich so auf die Atmung konzentrieren muss, dass die Ge danken zur Ruhe kommen. Aber klappt das im anstrengenden Power-Yoga-Kurs?

Welches Yoga ist am besten?

Für den größten gesundheitlichen Effekt sollte das Programm so gestaltet sein, dass es ein achtsames Erspüren des Körpers, des Atems und der Gefühle überhaupt möglich macht. Je schneller die Übungen ausgeführt werden, desto schwieriger wird das. Dafür verschaffen Ihnen schweißtreibende Asanas wiederum etwas, was Yoga sonst eigentlich nicht bieten kann: Training für das Herz-Kreislauf-System.

Aber auch bei einem ruhigen Kurs können die Übungen eher dynamisch oder statisch gestaltet sein, indem sie die Bewegung oder die Dehnung der Muskeln stärker betonen.

Welche Form letztendlich die größeren Vorteile bietet, darüber gehen die Meinungen der Experten auseinander. Imogen Dalmann hält dynamische Übungen für überlegen: Dysbalancer in der Muskulatur und den Gelenken lassen sich mit Bewegungen besser ausgleichen. Man kann den Einfluss der Übung besser dosieren und den Atem gezielter einbeziehen.

Diese Vorteile sind vor allem beim therapeutisch eingesetzten Yoga entscheidend. Dalmann zum Beispiel erreicht ihre Heilerfolge mit unspektakulär erscheinen den Übungen, von denen sie viele in ihrem Buch Heilkunst Yoga vorstellt und aus denen sie 3 Miniprogramme erstellt hat.

Professor Andreas, der als Stiftungsprofessor für klinische Naturheilkunde an der Berliner Charité die Wirkung von Yoga erforscht, hält dagegen auch das Dehnen für wichtig, wie es beim lyengar-Yoga praktiziert wird: In einer US-Studie war Yoga der Krankengymnastik nur so lange überlegen, wie man diese mit Dehnübungen aufgepeppt hat.

Offenbar entfaltet sich ein Teil der entstressen den Wirkung von Yoga über die Lockerung des Bewegungssystems. Dieser Effekt könnte neuen Studien zufolge über Dehnung der Bindegewebehüllen um die Muskeln zustande kom men. Offenbar können diese sogenannten Faszien geradezu verfilzen, wenn man sich zu wenig bewegt, und dadurch den Stoffwechsel auf vielerlei Weise behindern. Falls dies zutrifft, würde es auch die Osteopathie bestätigen, bei der die Faszien mit Tiefenmassagen entspannt werden.

Auch Akupunkteure schauen auf die neue Forschung, denn ein Großteil der sensiblen Punkte liegt auf breiten Faszien bändern. Trotzdem sehen Experte das Dehnen eher skeptisch: Natürlich fühlt es sich gut an, aber man kann es damit allzu leicht übertreiben und sich verletzen. Kann das sanfte Yoga etwa auch gefährlich sein?

Yoga kann auch schaden

Kürzlich sind einige Yogaübungen in Verruf geraten, weil sie zu großen Druck auf einen überstreckten Nacken ausüben (wie der Pflug oder Schulterstand), wodurch Schäden an Nerven und Gefäßen in diesem Bereich verursacht werden können.

Das hat in einigen extremen Fällen schon zu Schlaganfällen und Lähmungen geführt. Auch der Kopfstand ist heikel, denn er kann zu Verletzungen der Hals wirbelsäule führen und vor allem bei Menschen mit hohem Blutdruck oder Diabetes Blutungen der Gefäße von Augen und Hirn auslösen. Abgesehen davon besteht vor allem dann ein Verletzungsrisiko, wenn schlechte oder unaufmerksame Lehrer auf übermotivierte Schüler treffen.

Dieses Risiko lässt sich minimieren, indem Sie sich einen gut ausgebildeten Trainer suchen (Adressen unter www.yoga.de). Wollen Sie Yoga gezielt zur Heilung gesundheitlicher Probleme nutzen, sollte das Training individuell gestaltet sein (auch Viniyoga genannt, Adressen unter yoga-info.de).

Übrigens: Wenn Sie weniger als 1 Stunde Yoga in der Woche praktizieren, werden Sie lange auf eine heilende Wirkung warten, besser: mindestens 20 Minuten an so vielen Tagen wie möglich. Aber keine Sorge: Wenn Sie erst mal gespürt haben, wie gut die Übungen tun, wollen Sie sowieso mehr davon.

Unser Video Tipp für Yoga Anfänger:

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Marina Christophhttps://beautymadel.de
Auf Beautymadel möchte ich mich als Mutter und Hausfrau verwirklichen. Ich betreibe Beautymadel seit 2021 und schreibe Beiträge zum Themen wie Gesundheit, Ernährung, Beauty, Nachhaltigkeit und Wohlbefinden.

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