Die Lunge versorgt uns mit lebenswichtigen Sauerstoff und das einatmen ausatmen ist ja so einfach, oder doch nicht?
Leider haben es Staub, Giftstoffe, Viren und Pilze auf die Lunge abgesehen. Also: Eine gesunde Lunge bekommen klappt mit einfachen Mitteln. So einfach können Sie die richtige Atmung trainieren.
Bei jedem Atemzug saugt unsere Lunge 500 ml Luft ein. Das passiert ganz automatisch und meist unbewusst 12- bis 18 mal pro Minute. So veratmen wir im Laufe des Tages über 12000 Liter Luft, die uns mit Sauerstoff versorgt.
Zusammen mit diesem Lebenselixier gelangen aber auch Giftstoffe, Staub oder Krankheitserreger wie Viren, Bakterien und Pilze aus der Umwelt auf direktem Weg in unser Atmungsorgan. Ob wir dann erkranken oder nicht, hängt auch davon ab, wie abwehr freudig unsere gesunde Lunge ist. Je gesünder die Lunge ist, desto besser kommt sie mit den Angreifern klar. Und das können wir selbst beeinflussen.
Faktoren wie ein erholsamer Schlaf, eine gesunde Ernährung und eine gute Belüftung des Lungengewebes spielen beispielsweise für die Wehrhaftigkeit der Lunge eine Rolle.
Selbst in Bezug auf Covid-19 könnten wir, durch die gesunde Lunge viel verhindern. Neben der wichtigen Impfung, die uns sehr gut vor schweren Verläufen schützt, gibt es auch viele einfache Maßnahmen, die jeder für sich selbst tun kann. Damit schützen wir nicht nur die Lunge, sondern stärken unsere Gesundheit insgesamt.
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Viel Gutes einatmen
Wann immer wir die Gelegenheit haben, sollten wir raus an die Luft gehen, lautet ein leicht umzusetzender Tipp des Arztes.
Wer sich während der Pandemie regelmäßige Spaziergänge angewöhnt hat, sollte diese also auf jeden Fall beibehalten. Beim Schlendern oder auch flotteren Gehen atmen wir tiefer und schneller.
Dadurch wird die Lunge besser durchlüftet und durchblutet. Dieser Gesund Effekt lässt sich im Wald sogar noch toppen. Dort atmen wir kostbare Phytonzide ein.
Das sind natürliche Abwehrstoffe der Bäume, die unsere Lunge schützen. Genauso gut ist es, die salzige Luft am Meer einzuatmen.
Sie benetzt die Bronchien mit Meerwasser Aerosol. Das hält die Lunge geschmeidig, gesund und sie kann Sekret besser abtransportieren. In der Heizungssaison bietet das Inhalieren mit isotonischer Kochsalz lösung eine gute Alternative und beugt ebenfalls Infekten vor.
Gut essen für die gesunde Lunge
Auch das, was wir essen, beeinflusst unser Atemorgan. Wenn ich mich um meine Darmgesundheit kümmere, mich schlau ernähre, dann schütze und stärke ich gleichzeitig damit meine Lunge.
Neueste Erkenntnisse zeigen nämlich, dass unser Darm mit der Lunge kommuniziert. Der Austausch dieser Darm Lungen-Achse findet über das Lungenmikrobiom statt, das sich ähnlich wie im Darm aus bestimmten Bakterien zusammensetzt.
Besonders wichtig für das Lungenmikrobiom sind kurzkettige Fettsäuren. Sie entstehen im Darm bei der Umwandlung von Ballaststoffen aus Gemüse und Obst durch Darmbakterien.
Über das Blutsystem und Lymphsystem gelangen die kurzkettigen Fettsäuren in die Lunge. Dort haben sie die gleiche Aufgabe wie im Darm: die Schleimhaut zu ernähren und zu stabilisieren.
Die Fettsäuren festigen die molekularen Verbindungs strukturen, die die Schleimhaut zellen fest aneinanderketten, wodurch unsere Atemwege stabil und abwehrfähig bleiben.
Viele Studien belegen zudem, dass bestimmte Stoffe aus Lebensmitteln wie Tomaten, Weintrauben, Äpfeln, Brokkoli oder Petersilie eine direkte Wirkung auf die Lungengesundheit haben. Das heisst, gesundes essen verbessert die bewirkt eine gesunde Lunge.
Der Lunge Raum geben
Damit wir eine gesunde Lunge bekommen, diese gut funktionieren und sich gesund halten kann, braucht sie nicht nur die richtigen Lebensmittel, sondern auch Luft und zwar bis in die Lungenspitzen.
Unsere über weite Strecken des Tages vorgebeugte Haltung beim Sitzen an PC, Handy oder Tablet verhindert das aber. Wir atmen flacher, was zur Folge hat, dass bestimmte Lungenbereiche schlechter belüftet werden. Da, wo keine Luft hinkommt, ist auch keine Heilung, da verstopft auch gern was und bildet im schlimmsten Fall Infektionen.
Bei sitzender Tätigkeit hin und wieder zu dehnen. Dabei die Arme seitlich nach hinten oben strecken und bewusst tief in den weiten Brustkorb einatmen und ausatmen. Ergänzend belüften Atemübungen sehr gut.
Damit können wir im Alltag auch einmal den Fokus auf den sonst unbewussten Vorgang der Atmung richten und neue Energie schöpfen.
Sport ist ebenfalls ein gutes Mittel, um eine gesunde Lunge mit ausreichend Luft zu versorgen. Denn: Je aktiver wir sind, desto größer wird das Atemvolumen, das die Lunge durchströmt. Aber auch aus einem anderen Grund sollten wir uns regelmäßig bewegen.
Sport stärkt die Muskeln, die für die Atmung zuständig sind. Denn unsere Lunge selbst hat keine Muskeln. Sie ist abhängig vom Zwerchfell, der Zwischenrippenmuskulatur und Bauchmuskulatur. Und die trainieren wir beim Sport automatisch mit.
Atmung trainieren für mehr Entspannung
Atemtechnik zur Entspannung
Durch die Nase einatmen, bis der Atem auf Höhe des Schlüsselbeins angelangt ist. Kurz halten. Weiter einatmen, bis die Luft die unteren Rippenbögen erreicht hat (Brustkorb weitet sich). Kurz halten. Weiter einatmen, bis der Atem am Nabel eintrifft (Bauchdecke hebt sich). Nun in Etappen wieder ausatmen.
Übungen gegen innere unruhe
Durch die Nase einatmen. Dann die Luft langsam durch die leicht gespitzten Lippen entweichen lassen. So, als würde man Seifen blasen formen oder einen Löffel Suppe kühler pusten wollen. Die Lunge wird so besser geleert und reichlich frische sauerstoffreiche Luft gelangt hinein. Gut bei Stress, Asthma oder Allergien. Am besten regelmäßig üben.
Atemübung zur beruhigung
Bei der atemübung zur beruhigung im geschlossenen Mund die Zunge hin und her bewegen. Innen über die Zähne streichen, über Gaumen und Mundboden. Und dann gähnen. Denn: Wer ausgiebig gähnt, atmet einmal intensiv ein und aus. Außerdem werden dabei die Kiefer- und Kehlkopfmuskeln gelockert. In stressigen Situationen drei- bis fünfmal so intensiv wie möglich gähnen. Das schenkt neue Energie.