Für die Selbstmedikation bei Nervosität und stressbedingter Unruhe eignen sich pflanzliche Mittel. Wir haben in einem unserer Beiträge über die Vorteile von Kräutern für die Gesundheit geschrieben. In diesem Beitrag wollen wir auf die Kräuter eingehen die beruhigend wirken.
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Baldrian für die Nacht
Unruhe und Nervosität sprechen gut auf Baldrian an. Pharmazeutisch verwendet wird die Wurzel, wirksame Inhaltsstoffe sind das ätherische Öl sowie Valepotriate und Lignane. Baldrianextrakt reduziert dosisabhängig die neuronale Aktivität im Gehirn, indem er die Ausschüttung des beruhigenden Neurotransmitters Gamma Aminobuttersäure (GABA) erhöht und seine Wirkung verstärkt. Baldrianextrakte kommen in Mono- oder Kombinationspräparaten zum Einsatz – etwa gemeinsam mit Hopfen.
Wichtig: Bis pflanzliche Präparate ihre volle Wirkung entfalten, vergehen auch bei regelmäßiger Einnahme ein bis zwei Wochen.
Bestes Baldrian zum einnehmen für die Nacht
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Hopfenzapfen bei Unruhe
Sie enthalten Bitterstoffe, ätherisches Öl und Flavonoide und werden in Kombinationspräparaten bei nervöser Unruhe, Angstzuständen und Schlafstörungen angewendet.
Wichtig: Bei Schlafstörungen die letzte Dosis 30 bis 60 Minuten vor dem Schlafen einnehmen.
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Melissenblätter vor dem schlafen
Das ätherische Öl der Melissenblätter hemmt das Enzym GABA Transaminase, wodurch sich eine entspannende und schlaffördernde Wirkung einstellt. Zudem wirkt es spasmolytisch, was bei nervösen Magen-Darm Beschwerden hilft.
Für Menschen, denen Stress auf den Magen schlägt, sind Tees und Fertigpräparate mit Melissenextrakt des halb eine gute Empfehlung.
Wichtig: Phytopharmaka sind bei stressbedingter Unruhe und Schlafstörungen eine bewährte Option, aber keine Dauerlösung.
Getrocknete Lavendelblüten bei Müdigkeit
Als gut untersuchtes Phytopharmakon gegen Unruhe mit ängstlicher Verstimmung und Schlafstörungen gilt das Lavendelöl-Präparat Lasea.
Tagesmüdigkeit oder Aufmerksamkeitsstörungen treten nicht auf, allerdings kann es nach der Einnahme zu unangenehmem Aufstoßen kommen. Die Einnahme zum Essen mit kalter Flüssigkeit hilft. Das Präparat ist für Erwachsene ab 18 Jahren zugelassen.
Wichtig: Lavendelextrakte dürfen nicht mit Benzodiazepinen kombiniert werden.
Passionsblumemkraut zum entspannen
Zum Einsatzgebiet der Passionsblume gehören nervöse Unruhe, Reizbarkeit und Einschlafstörungen. Der Extrakt enthält Flavonoide, die den GABA-Rezeptor moduliert und den dämpfenden Effekt des Neurotransmitters verstärken. Fertigpräparate mit Passionsblumenkraut (z. B. Lioran) wirken entspannend, machen aber nicht müde. Passionsblumenkraut ist auch als Tee verfügbar und wird oft mit Melisse, Baldrian, Hopfen oder Johanniskraut kombiniert.
Wichtig: Manchmal stecken hinter nervöser Unruhe organische Ursachen, die vorab ärztlich abgeklärt werden sollten.
Johanniskraut für innere Unruhen
Ähnlich wie synthetische Antidepressiva hemmt hoch dosierter Johanniskrautextrakt die Wiederaufnahme von Neurotransmittern im zentralen Nervensystem und verlängert deren Wirkdauer.
Monopräparate (z. B. Laif 900 Balance) eignen sich bei vorübergehenden leichten bis mittelschweren depressiven Verstimmungen. Bei zusätzlicher Unruhe sind Kombinationspräparate gut geeignet, etwa mit Baldrian.
Wichtig: Johanniskraut beeinflusst die Wirkung zahlreicher Arzneimittel, unter anderem von hormonellen Kontrazeptiva.