Es tut sich was bei der Mundhygiene: Immer mehr Firmen setzen auf natürliche Inhaltsstoffe, Nachhaltigkeit und Fair Trade. Denn das alles funktioniert auch für höchste zahnmedizinische Ansprüche.
Natürlich wollen wir nur das Beste für unsere Zähne, damit sie schön weiß strahlen und kein Karies entsteht.
Aber ist es dafür notwendig, dass die Hightech Formulierung der Zahnpasta chemisch aus Erdöl hergestellt ist? Muss die Zahnbürste zwingend aus Plastik sein, und woher kommen eigentlich all die Rohstoffe für die Produkte, die 2-mal pro Tag in unserem Mund landen?
Das Thema beschäftigt auch die Hersteller, in Sachen Nachhaltigkeit ist bei der Zahnpflege in den letzten Jahren richtig viel passiert.
Ein Grund hierfür ist, dass es in der EU die Vorgabe gibt, dass bis 2030 Kunststoffe zu 100 Prozent recycelbar sein müssen.
Viele Kosmetikhersteller stellen sich bereits jetzt der Herausforderung und wollen die Umstellung bis 2025 realisieren. Und das ist auch nötig: Allein in Deutschland landen jährlich 413 Millionen Zahnpastatuben im Müll, bis zu 14 Prozent Zahncreme bleiben unverbraucht in der Verpackung.
Noch mehr Informationen zum Thema Nachhaltigkeit findet ihr in unserem Beitrag zu nachhaltigen Kosmetikprodukte.
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Kunststoff erfindet sich neu
Plastik gilt für viele Hersteller als unschlagbar gut, weil es sicher für Inhalt, Transport und Gebrauch ist. Alternativen liefern oft kleine Start-ups, sie sind Vorreiter, wenn es um Innovationen geht. Zum Beispiel entwickelt die Firma Tio gerade pflanzenbasierte Aufsteckbürsten für die verbreitetsten elektrischen Zahnbürstensysteme.
Dank einer Crowdfunding-Kampagne kann Tho zusätzlich einen komplett pflanzenbasierten Refill Spender für die Zahnseide aus Rizinusöl umsetzen.
Eine andere Marke, Hydrophil, stellt die erste klimaneutrale Zahnbürste Europas aus Moso-Bambus her, er bindet während des 2-jährigen Wachstums tonnenweise CO2, und aus einer einzigen Pflanze lassen sich 1000 Bürsten fertigen. Durch über 5 Millionen verkaufte Zahnbürsten konnten so bereits 95 Tonnen Plastik eingespart werden. Auch die Big Player.
Neue Alternativen zu Plastik
Es muss ja nicht gleich Natur pur sein: Auch durch Kunststoffrezepturen aus nachwachsenden Rohstoffen gelingen nachhaltige Zahnpflegeprodukte. Es zählt jedes Kilo weniger Plastik – das ist für alle ein großer Gewinn.
Perfekt für das Recycling
Tube und Deckel sind aus HDPE-Kunststoff, der sortenrein getrennt, geschreddert, gereinigt und dann verwertet werden kann.
Aus alt macht neu
Der Griff ist komplett aus recyceltem Kunststoff hergestellt, die pflanzenbasierten Nylonborsten sind aus Rizinusöl.
Bambus zum Kompostieren
Plastikfrei verpackt im recycelten Karton: Der Stiel kommt auf den Kompost, die Borsten aus Rizinusöl in den Restmüll.
Auf Basis von Zuckerrohr
Der Zahnseidenhalter aus Biokunststoff mit Zuckerrohr und stabilisierenden Holzfasern wird mit erneuerbarer Energie hergestellt.
Produziert unter fairen Bedingungen
Bei Kaffee haben wir es schon lange im Blick: Fairtrade sollte beim Rohstoff aufbauenden Bauern genauso eine Rolle spielen wie beim Verpackungshersteller oder Lieferanten. Diese Öko-Firmen setzen es schon um.
Rohstoffe aus Indien
Alle Zulieferer erhalten faire Preise, die Rohstoffe aus dem eigenen, indischen Betrieb garantieren keine Kinderarbeit.
Für gerechten Handel
Das Unternehmen ist Fair-for-Life-zertifiziert und unterhält weltweit Schwesterfirmen, die bio-zertifizierte Rohstoffe herstellen.
Refill und Reduce
Die erste erdölfreie und vegane Zahnseide bekommt eine Refill-Box aus Holzfaserresten, produziert unter fairen Bedingungen.