Rötungen, Trockenheit oder schuppige Flecken bis hin zu Rosacea im Gesicht – empfindliche Haut, reagiert sie schnell irritiert und benötigt dann eine besondere Behandlung. Weniger ist mehr, heißt die Verwöhn-Devise.
Unser Hauttyp wird durch genetische Faktoren bestimmt, es gibt die normale Haut und trockenen Haut sowie die Ausprägungen fettige Haut und Mischhaut.
Im Gegensatz zum Hauttyp kann sich unser Hautzustand allerdings im Laufe des Lebens stark verändern. Dabei merkt man, wie wir im Alter eine überempfindlich Haut bekommen.
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Sensibel und sensitiv – sind das verschiedene Hauttypen?
Die verschiedene Hauttypen mit der Bezeichnung „sensibel„, „empfindlich“ oder “sensitiv“ gibt es streng genommen nicht.
Die Haut ist sensibel wenn sie besonders empfindlich auf Einflüsse von außen (z. B. Luftverschmutzung, Klima, Kosmetikprodukte, Temperaturschwankungen, UV-Strahlung) oder von innen reagiert (z. B. Nahrungsmittel).
Aus epidemiologischer Sicht haben Menschen mit empfindlicher Haut ein dünneres Stratum corneum (oberste Schicht der Haut) mit stark verringertem Corneozytenbereich (Corneozyten sind Hautzellen).
Die Folge ist eine allgemeine Beeinträchtigung der Barrierefunktion der Haut, was zu Irritationen und starken Reaktionen führen kann.
Viele Menschen stufen ihre Haut irrtümlich als empfindlich ein. In Umfragen bezeichnen etwa 50 Prozent der Befragten ihre Haut als empfindlich.
Objektiv messbare oder durch Fachleute bestätigte Symptome für empfindliche Haut sind jedoch deutlich seltener vorhanden.
Empfindliche Haut Merkmale: Die Haut reagiert schnell mit Rötungen, brennt, juckt, spannt und schuppt.
Als Ursache für empfindliche Haut komme vieles infrage: Genetische Ursachen können z. B. bei Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Schuppenflechte in unterschiedlichen Ausprägungen eine Rolle spielen außerdem sieht man oft auch überpflegte Haut.
Hautbarriere aufbauen durch die Ernährung
Das größere Problem, stellten jedoch äußere Faktoren dar, an denen die Betroffenen teilweise selbst schuld sind. Ganz vorn steht hier die Verwendung von falscher, übertriebener oder auch zu wenig Hautpflege. Hinzu kommen Umwelt faktoren. Zu häufiges Waschen kann die Neigung zu allergischen Reaktionen auf der Haut fördern.
Neben ungesunder Ernährung die sich negativ auf die Haut auswirkt ist auch das Alter ursächlich für empfindliche Haut verantwortlich. Unsere Haut wird im Alter dünner und damit trockener und empfindlicher: Auch können dann genetisch veranlagte Hauterkrankungen wie Rosacea verstärkt auftreten.
Dabei handelt es sich um eine chronisch entzündliche Hauterkrankung, die in Schüben und unterschiedlichen Schweregraden verläuft. Sie zeigt sich durch eine Entzündung der Gesichtshaut. Häufig betroffen sind Frauen ab 30 Jahren. Dabei vergrößern sich die Blutgefäße im Gesicht – es fließt mehr Blut in die Wangen. Auch Stirn, Nase und Kinn sind oft von Rötungen betroffen. Meist zeigen sich zuerst nur diese, im weiteren Verlauf bilden sich häufig Knötchen, entzündliche Bläschen und geschwollene, rote Augenlider.
Bei Männern entstehen im fortgeschrittenen Stadium auch knollenartige Wucherungen der Nase. Zu den auslösenden Risikofaktoren gehören langanhaltende UV-Strahlung, Hitze, beim Baden und Duschen.
Auch Stress, Alkohol und Unverträglichkeit gegen Pflegeprodukte lösen unter Umständen Schübe aus. Die genauen Ursachen für Rosacea sind noch ungeklärt. Experten diskutieren, ob sie aus Couperose entsteht. Auch diese betrifft meist das Gesicht und gilt als chronische Hautkrankheit. Häufige Symptome von Rosacea sind hier trockene, gespannte Haut, plötzliche Rötung (ausgelöst durch Trigger wie scharfes Essen) und sichtbar erweiterte, rötliche Äderchen im Gesicht.
Sonnenschutz für empfindliche Haut
Es ist generell wichtig, genau zu beobachten, auf welche Einflüsse die Haut reagiert, um diese Störfaktoren dann bewusst zu vermeiden. Oft hilft es, auf Genussmittel wie Kaffee, schwarzen Tee oder scharfe Gewürze zu verzichten – und die falsche Kosmetik zu meiden.
Bei Verdacht auf eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Kosmetikinhaltsstoffen sollten zunächst alle Produkte weggelassen werden. In einigen Fällen dauert es mehrere Monate, bis sich die Haut erholt hat. Danach kann man langsam geeignete Produkte testen, aber nie mehr als alle zwei bis drei Wochen ein neues Präparat.
Zudem sollte man empfindliche Haut besonders vor der Sonne schützen. Bei gereizter oder lichtempfindlicher Haut verstärkt UV-Strahlung die Probleme zum Teil deutlich. Auch können einige Kosmetikinhaltsstoffe, Medikamente oder Chemikalien durch UV-Strahlung giftig oder schädlich werden. In der medizinischen Fachsprache heißt dieser Vorgang „fototoxische Reaktion“, kortisonhaltige Cremes oder Antihistaminika helfen gegen die akuten Symptome wenn die Haut überempfindlich reagiert.
Aber auch in Sonnenschutzmitteln enthaltene Emulgatoren und chemische UV-Filter können ein Problem sein. Bei sensibler Haut sollten daher eher mineralische Filter verwendet werden allerdings nicht bei bekannter Allergie auf Zinkoxid und Titandioxid, die darin meist verwendet wer den. Leider kann es bei starker UV-Strahlung auch schnell zu einer Sonnenallergie kommen: Sie ist die Reaktion auf die Kombination aus Wirkstoffen in der Sonnencreme und UV-Strahlung.
Je sensibler die Haut auf äußere Wirkstoffe und UV-Licht reagiert, desto häufiger kann eine Sonnenallergie auftreten. Hier hilft erstmal nur ein schattiges Plätzchen, um die direkte Sonneneinstrahlung zu meiden. Bei einer Beauty-Routine für sensible Haut gilt der Grundsatz Weniger ist mehr. Optimal ist ein reduziertes Programm mit auf die empfindliche Haut abgestimmten Produkten.
Störende Inhaltsstoffe in Pflegeprodukten meiden
Ob Reinigung, Tagespflege oder Augen-Creme alle Kosmetikprodukte sollten ohne schlechte Inhaltsstoffe auskommen. Hierzu gehören besonders alle Arten von Duftstoffe, Konservierungsstoffe, sowie Farbstoffen, Emulgatoren, Retinol und Derivate, Vitamin C, Fruchtsäuren, sonstige Säuren und chemische UV-Filter. Menschen mit Heuschnupfen und Allergien sollten auch von pflanzlichen Inhaltsstoffen sowie Naturkosmetik verzichten.
Geeignet hingegen sind Inhaltsstoffe, die die Hautbarriere stärken. Hierfür enthalten Cremes spezielle Lipide, die der Hautfettzusammensetzung nachempfunden sind, sowie feuchtigkeitsbindende Stoffe wie z.B. Hyaluron und Glycerin. Bei Reinigungsprodukten sollte man darauf achten, dass keine herkömmlichen Tenside, sondern sogenannte Glucoside verwendet werden, die die Hautbarriere nicht angreifen. Am besten immer die Inhaltsliste prüfen oder im Zweifel einen Dermatologen aufsuchen.