Weniger ist das neue Mehr. Viele Kosmetikhersteller werben jetzt mit der Reduktion der Inhaltsstoffe in Kosmetika.
Welche das sind und was wir tatsächlich davon haben 50% prangt derzeit in dicken Buchstaben auf vielen Verpackungen von Beauty-Produkten.
Kosmetik ohne viel Chemie klingt ja erstmal vielversprechend und ist bestimmt ein gutes Verkaufsargument. Aber es setzt natürlich das Wissen voraus, dass wir die Wirkstoffe auch kennen, auf die dort verzichtet wird.
Außerdem stellt sich die Frage: Kann man einen Inhaltsstoff einfach so weglassen? Wir haben die Inhaltsstoffe von Kosmetika einmal genauer unter die Lupe genommen.
Erstes Fazit: Vor allem sensible oder zu Allergien neigende Haut profitiert von dem Trend zu weniger Wirkstoffen. Denn letztendlich können wir auf jeden Inhaltsstoff reagieren, und je weniger wir davon in der Creme haben, desto geringer das Risiko.
Worauf Sie beim nächsten Beauty Einkauf achten sollten wenn Ihnen die Inhaltsstoffe in Kosmetika wichtig sind:
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Parabene
Sie gehören zu den Konservierungsstoffen und verhindern, dass sich Keime in Kosmetik vermehren können.
Der Vorwurf: Parabene können ähnlich wie Hormone wirken oder sogar Krebs auslösen.
Richtig bewiesen ist das alles nicht, es fehlen noch Langzeitstudien. Trotzdem verzichten viele Hersteller jetzt schon auf Parabene als einen der Inhaltsstoffe in Kosmetika.
Die Firma Avène hat einen speziellen Verschluss entwickelt, der Sterilität gewährleistet und jetzt die Tiegel mehrerer Beauty-Label schmückt: Er sorgt dafür, dass die Creme nach Anbruch nicht mit Sauerstoff oder Keimen in Verbindung kommt und macht damit Konservierungsmittel überflüssig.
Mineralöle und Paraffine
Mineralöle und Paraffine werden aus Erdöl gewonnen, gelten als günstiger Ersatz für pflanzliche Öle und stecken in vielen Hautcremes.
Paraffine ziehen schwer ein und legen sich auf die Haut, damit sie möglichst wenig Feuchtigkeit verliert. Unter der Schutzschicht kann die Haut dadurch nicht richtig atmen, und es kann zu Unreinheiten kommen. Glücklicherweise gibt’s dafür Alternativen: Glycerin und natürliche Fette, wie zum Beispiel Sheabutter.
Duftstoffe und Parfüme
Zu den 20 häufigsten Allergie auslösern gehören bestimmte Kosmetik. Ohne Duftstoffe und Parfüms können auch Frauen mit sehr sensibler Haut unbedenklich benutzen.
Sulfate
Schön schäumen soll es bei der Reinigung. Denn dann haben wir das Gefühl, richtig sauber zu werden. Dafür sind Sulfate verantwortlich.
Zudem lösen sie Fette, blöderweise auch die körpereigenen. Darum trocknen Sulfate auf Dauer die Haut aus und können körpereigene Schutz funktionen irritieren. Besser sind zum Beispiel Zuckertenside.
Silikone
Fugenmasse in der Kosmetik? Warum nicht, sie kann kleine Fältchen kurzfristig aufpolstern und aus einer spröden Mähne eine glänzende Haarpracht zaubern.
Nachteil: Was sich so gut anfühlt, kann die Haare bei häufigem Gebrauch quasi versiegeln, sodass sie nur noch schwer Pflegestoffe und Farbe aufnehmen können.
Silikone sind auch nicht biologisch abbaubar und lagern sich darum in unseren Gewässern ab. Wer also lieber darauf verzichten will, sollte auf die Inhaltsstoffe in Kosmetika achten die auf die Endungen „cone“ und „xane“ enden.
Aluminiumsalze
Als Top-Inhaltsstoff für Deodorants hemmen Aluminiumsalze die Schweißbildung. Nun besteht der Verdacht, dass die Salze gesundheitliche Schäden verursachen können.
Ein Zusammenhang zwischen Brustkrebs und Deodorants mit Aluminiumsalzen ist laut Bundesinstitut für Risikobewertung noch nicht erwiesen. Doch es gibt schon eine große Auswahl an Deos ohne die Salze.
Phthalate
Die künstlichen Weichmacher gelten als gesundheitsgefährdend, da sie in den Hormonhaushalt des Menschen eingreifen. Bereits seit 2007 warnt das Umweltbundesamt vor dem Einsatz in Kosmetika. Umso besser also, wenn darauf verzichtet wird.