„1,5 GESTRICHENE TEELÖFFEL SALZ KONSUMIEREN MENSCHEN ALLER BEVÖLKERUNGEN DURCHSCHNITTLICH PRO TAG. INTERESSANT: DIE LÄNDER MIT DEM GRÖSSTEN SALZVERBRAUCH (JAPAN, FRANKREICH UND SÜDKOREA) HABEN GLEICHZEITIG DIE NIEDRIGSTEN RATEN WELTWEIT AN KORONAREN HERZERKRANKUNGEN. ES BESTEHT ABER WEITER DER IRRGLAUBE DAS SALZ UNGESUND SEIN SOLL“
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Lange haben wir uns mit einem schlechten Gewissen herum geplagt, wenn das Essen zu fad war und wir das nachsalzen. Zwei, drei, oh, oh, vier lockere Kippbewegungen aus dem Handgelenk und schon glaubten wir zu fühlen, wie der Blutdruck steigt. Dass Wissenschaftler nun Entwarnung geben, ist ganz nach unserem Geschmack: Wir lieben Salziges – ja, oft haben wir sogar das Gefühl, es richtig zu brauchen. Soll Salz ungesund sein?
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Wie wirkt sich Salz auf den Körper aus?
Die Annahme, dass Salz ungesund sei und sich schlecht auf unsere Gesundheit auswirkt, gilt heute als widerlegt. Unser Körper braucht Salz, um den Wasser-, Elektrolyt- und Säure Basen-Haushalt und die Gewebespannung aufrechtzuerhalten. Salz Irrtum: Salz ist unerlässlich für die Verdauung, die Kommunikation zwischen den Zellen, für die Bildung und Stärke der Knochen und dafür, eine Dehydrierung, also einen Flüssigkeitsmangel, zu verhindern. Salz ist auch entscheidend für die Fortpflanzung sowie für die volle Funktionsfähigkeit von Muskeln, Zellen- und dem Gehirn!
Wie viel Salz brauche ich?
Ist Menschen die Natriumaufnahme freigestellt, pendelt sich diese in allen Bevölkerungen bei drei bis vier Gramm oder 3000 bis 4000 Milligramm Natrium pro Tag ein. Das entspricht acht bis zehn Gramm Salz (dieses enthält ja neben Natrium auch Chlorid) – ungefähr 1,5 gestrichenen Teelöffeln. Heute nehmen wir an, dass diese natürliche Salzmenge genau die ist, die gesund für uns ist. Demnach salzen wir in Deutschland genau richtig: Durchschnittlich nimmt eine Frau hierzulande 8,4 Gramm, ein Mann zehn Gramm pro Tag zu sich.
Was passiert, wenn man den Salz reduziert?
Eine zu geringe Salzaufnahme über einen längeren Zeitraum steigert unser Risiko für Nierenprobleme, Schilddrüsenunterfunktion, hohes Cholesterin, Fettleibigkeit und Diabetes. Wenn wir weniger Salt essen gerät unser Körper in Panik. Dagegen wehrt sich, indem er den Insulinspiegel erhöht, denn Insulin hilft den Nieren, mehr Natrium zurückzuhalten. Bedauerlicherweise „sperrt“ ein hoher Insulinspiegel die Energie auch in unseren Fettzellen „ein“, sodass sie das gespeicherte Fett zur Energiegewinnung kaum in Fettsäuren aufspalten können.
Bei einem erhöhten Insulinspiegel können wir als einzigen Makronährstoff Kohlenhydrate wirksam für die Energiegewinnung nutzen. So entwickeln wir einen extremen Heißhunger auf Zucker und einfache Kohlenhydrate. Wenn wir Salz reduzieren weil wir denken das Salz ungesund ist, kann das langfristig also dazu führen, dass wir an Gewicht zulegen: Unbewusst ersetzen wir das gute weiße Kristall Salz durch das böse namens Zucker. Bei stark reduzierter Salzaufnahme schüttet der Körper Hormone aus. Mithilfe von Renin, Angiotensin und Aldosteron kann er das wenige Salz, das ihm noch verbleibt, zurückhalten. Doch leider erhöhen diese Hormone auch unsere Fettaufnahme. Eine Ernährung mit weniger Salz kann somit dazu führen, dass wir für jedes Gramm, das wir essen, doppelt so viel Fett speichern.
Und noch ein anderes Problem tut sich bei zu geringem Salzkonsum auf: Jodmangel. Denn Speisesalz ist für viele Menschen die hauptsächliche Quelle für Jod. „Das ist bedeutsam und problematisch, weil Jod für die gesunde Schilddrüsenfunktion gebraucht wird. Lässt unsere Schilddrüse nach, können wir eine Unterfunktion entwickeln ein Leiden, bei dem sich unser Stoffwechsel verlangsamt, mehr Fett gespeichert wird, sich eine Insulinresistenz entwickelt und es zu einer Gewichtszunahme kommt Außerdem erhöht eine salzarme Ernährung das Risiko eines allgemeinen Flüssigkeitsmangels. Vertrocknen unsere Zellen. innerlich, arbeiten sie weniger gut. Das sieht man uns an: Unsere Haut wirkt stumpf und das Strahlen fehlt.
Zu viel Salz gegessen, ist das schlimm?
Unser Körper entscheidet selbst, wie viel Salz wir resorbieren – und wie viel wir ausscheiden. Diese Fähigkeit wird vom Hypothalamus gesteuert – einer Gehirnregion, die die Homöostase, also das innere Milieu des Körpers, aufrechterhält. Der Hypothalamus empfängt jene Signale und sendet sie aus, die uns nach Salz verlangen lassen oder ein Durstgefühl vermitteln. Das wertvollste Salz stammt übrigens aus natürlich salzigen Lebensmitteln wie Fisch, Krustentieren und Algen. Aber auch Stein- und Meersalz? Top. Weniger gut ist das Salz aus Fast Food, denn es hat chemische Zusatzstoffe an Bord. Diese können in der Tat dazu führen, dass wir zwar nicht zu viel Salz, jedoch zu viel Fett und Zucker zu uns nehmen.
Was bedeutet es, wenn ich Heißhunger auf Salziges habe?
Ein Salz-Jieper ist immer ein Hilferuf unseres Körpers! Besonders wenn wir viel schwitzen, etwa beim Sport oder Saunieren, ist unser Salzbedarf erhöht. Auch wer viel Kaffee trinkt, darf nach salzen. Koffein erhöht die Natriumausscheidung. Zudem kennen wir alle den Salzhunger, der auf den Süßhunger folgt. Ein hoher Blutzuckerspiegel entzieht dem Körper Natrium. Der Salzhunger möchte, dass wir diesen Diebstahl schnell ausgleichen.